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Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Hockenheim

Nutria

Nun ist er da! Nutria gibt es jede Menge am Kraichbach und im Juli 2020 wurde er nun auch im HÖP-Gelände gesichtet. Der anpassungsfähige Pflanzenfresser bewohnt die Ufer von Flüssen, Seen, Teichen und Sümpfen, fühlt sich aber auch in städtischen Grünanlagen wohl. Die pelzigen Gesellen sind auch schon mit Bibern verwechselt worden, die gibt es am Kraichbach aber nicht. Die Nutria (Myocastor coypus) sind putzig, wirken immer eifrig geschäftig, wenn sie Baumaterial für ihre Nester herbeischleppen oder ihre Jungen spazierenführen, denn sie können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Das Nagetier ist ursprünglich in Südamerika beheimatet und erreichte Europa als Zuchttier für Pelztierfarmen ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Von dort gelangte es in die Freiheit und wurde erstmals in den 1930er Jahren frei lebend nachgewiesen. Mittlerweile hat sich die Nutria in ganz Deutschland und Mitteleuropa etabliert. Das ist nicht ganz so lustig wie das Erscheinungsbild der Tierchen, denn sie graben sich zum Teil meterlange Röhrensysteme mit Wohnkesseln im Uferbereich oder in die Deichböschungen hinein. Das kann die Ufer ins Rutschen bringen oder Deiche unterminieren, wenn es zu viele Tiere in einem Gebiet gibt. Außerdem können sie bestimmte Krankheiten wie Toxoplasmose übertragen. Daher soll man Nutria auf keinen Fall füttern!

Foto: Heidenreich

Die Nutria sind durch die EU-Verordnung zu invasiven Arten erfasst, um eine weitere Ausbreitung in Europa zu verhindern. Dabei gehören sie zu den Arten, die vom Klimawandel profitieren. Die Forschung geht daher davon aus, dass sie sich mit zunehmender Erwärmung noch schneller und weiter ausbreiten werden, denn mit den wärmeren Wintern werden auch nördliche Regionen als Lebensräume interessant. Mehr Informationen finden sie beim Deutschen Jagdverband und in einer Studie der Universität Wien.

Eine schöner Beitrag von Iwon Sett.

“Da hat sich aber einer fein gemacht fürs Wochenende”

07.05.2021 Iwon Sett

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